15.7.2017
Feldküche
Ein paar Infos zur Feldküche, Holzverbrauch und Temperatur-Regelung.
Die Feldküche wurde 1997 in Tschechien gekauft. Ein
tschechischer Arbeiter, der auf einem großen Bauernhof arbeitete und am
Wochenende immer landwirtschaftliche
Gebrauchtmaschinen mit nach Hause nahm hat sie mir besorgt. 500,-- DM, am Zoll
nannten wir 200,-- DM. (ist verjährt).
Der Zöllner wollte sie uns sofort abkaufen bzw. fragte nach, ob
wir ihm auch eine besorgen können.
Kochen mit der Feldküche habe ich von Richard (inzwischen leider
verstorben) gelernt. Er war Panzerfahrer bei der 10. Panzerdivision (Wehrmacht,
nicht Bundeswehr).
Als er in Afrika in Gefangenschaft kam, sein Panzer IV blieb
wegen Spritmangel liegen, meldete er sich zum Kücheneinsatz. Hat ihm nicht
geschadet und er mir konnte er viel erzählen.
Nicht nur übers kochen. Habe leider keine Bilder von Richard,
als er ganz in Weiß mit Kochmütze an der Feldküche stand.
Ein Einsatzbild mit der Feldküche vom 8.7.2000. Da war der
UNIMOG noch sehr neu, hat noch keine Kampfspuren.
Ein Bild vom August 2000. Die Feldküche bekommt etwas Auffrischung.
Ein altes Bild von 2000 UNIMOG-Treffen in Gaggenau. Roter UNIMOG
mit Plane. Auch damals hat mir Fürstenberg geschmeckt. Damals gab es
Gulaschsuppe.
Zum Kochen, Holzverbrauch und Temperatur-Regelung.
Der Holzverbrauch ist sehr gering, ca. 1 Korb Fichte wird für 80
Portionen Gulasch / Erbseneintopf gebraucht. Wenn das Feuer aus ist, bleibt
eine Gulaschsuppe ca. 4h sehr warm.
Die Gulaschkanone wurde in den Fünfzigerjahren auf Diesel /
Heizöl umgerüstet. Der Tank vorne, mit Druckluft unterstützt und Diesel-Brenner
im Feuerraum. Wurde wieder
auf Holzbetrieb zurückgebaut. Ist abgeschraubt, aber noch vorhanden.
Rechts, mit dem Zug-Hebel unterm Scharnier der Feuertür kann wird
eine Klappe vorne am Brennraum geöffnet oder geschlossen. Der Hebel / Klappe
hat mehrere Stellungen.
Damit wird die Luftzufuhr von vorne gesteuert.
Bei Fahrt bekommt das Feuer dadurch gut Luft. Die haben ja
früher auch beim Vormarsch (die Tschechen beim Rückzug) während der Fahrt gekocht. Im Stand wird
die Klappe weiter geöffnet als bei Fahrt. Das war bei der
Wehrmachtsfeldküche, die baugleich bereits im Ersten Weltkrieg verwendet wurde,
ähnlich gelöst.
Ich fuhr mal los, dachte das Feuer ist aus. Als ich zu Hause
ankam, war durch den Fahrtwind wieder Feuer in der Küche.
Im Stand, zum Warmhalten mit kleinem Feuer wird die Klappe fast
geschlossen. Die Ofen-Tür wird auch für die Wärme- / Feuerregelung verwendet.
Regelung durch Öffnen und Schließen.
Im Kaminrohr ist eine weitere Klappe, die von ganz offen bis ca.
90% geschlossen verwendet werden kann. Dann ist noch der „Schürhaken“ wichtig,
mit dem das Holz zum linken,
rechten, vorderen oder unter alle Kesseln geschoben wird.
Unterm Rost im Feuerraum ist eine weitere Blechabdeckung, die
mittels einer Kette unter der Tür in mehreren Stufen geöffnet bzw. geschlossen
werden kann. Klappe weit auf,
viel Zug von unten, Klappe zu, wenig Zug. Insgesamt viele Klappen, die eine gute
Temperatur-Regelung ermöglichen.
Da die Kessel ohne Wassermantel direkt im Feuer hängen, spricht
die Küche sehr schnell an. Also immer mit wenig Holz bzw. kleinem Feuer
arbeiten. Fichte ist besser als Hartholz.
Alle 3 Behälter müssen mit Wasser befüllt sein. Ohne Wasser
reißen sie, wenn das Feuer etwas größer wird. Deshalb sachte anfeuern, anbraten
und erst wenn Wasser dabei ist "große Flamme".
Im Gegensatz zur Wehrmacht / Bundeswehr hat diese Küche (wurde
von Skoda und später auch in Polen gebaut), 3 Töpfe mit ca. 90 l Inhalt. Es gab
unterschiedliches Essen für
Mannschaft und Offiziere. Vier Warmhaltebehälter, mit denen das Essen an die
Front zum Schützengraben gebracht wurde, werden ebenfalls mit dem Feuer
warmgehalten.
Die Wehrmachtsfeldküche hatte „Ein-Topf“. Gleiches Essen für
alle. Da konnte aber mit der Kelle von tief unten oder an der Oberfläche
abgeschöpft werden, was auch Unterschiede gab.
Das war’s.
Vorbereitung für den Einsatz bei der Feldner
Mühle
Am Freitag war ich bei der DEKRA.
Die Feldküche bekam neuen TÜV und ist wieder Einsatzbereit.
Schaut mal wer der Hersteller ist.
Mit der Feldküche darf ich übrigens volle Geschwindigkeit fahren. Ist laut BE
eine "Selbstfahrende Arbeitsmaschine".
Am Sonntag kochen wir in der „Feldner Mühle“ Erbsen- und
Gemüseeintopf. Großeinkauf für den Gemüseeintopf (Ist nicht alles). Für den
Erbseneintopf 10 kg
Trockenerbsen, 2 kg Speck, Karotten, Kartoffeln ......
Die Waldkiste mal ohne Säge für anderen Einsatz.
Netter Brief von der Feldner Mühler: Einsatz Feldner Mühle,
Hallo Richard,
liebe Unimog-Freunde,
das war doch ein Super-Sonntag!!! Bei der Bank konnte
ich € 2.658,90 einzahlen. Im Namen des Vorstands und
des gesamten Mühle-Teams bedanke ich mich recht herzlich.
Lieber Richard, gib diesen Dank bitte an alle Beteiligten weiter.
Auch die Rundfahrten waren für alle ein Supererlebnis mit
sicherlich nachhaltiger Wirkung.
Es würde uns alle sehr freuen, wenn wir einen solchen Tag
wiederholen können.
Gerne wiederhole ich auch meine Einladung zu einem
Stammtisch an der Mühle, bei dem alle, auch die Frauen
sich einen Eindruck unserer Arbeit machen können.
Bis dahin viele Grüße
Paul